Daten zur Impfqote Folge 2

Warum wurde der COVIMO-Report 10 den Abgeordneten des Bundestags vorenthalten?

Bei seinen neun Vorgängern lagen zwischen dem Ende des Erhebungszeitraums der Daten und ihrer Veröffentlichung höchstens 49 Tage (COVIMO-Report 7), meist verging jedoch weniger als ein Monat, in den meisten Fällen waren es sogar nur zwei bis drei Wochen. Der aktuelle COVIMO-Report 10 dagegen wurde ganze 77 Tage nach Ende des Erhebungszeitraums veröffentlicht. Die darin enthaltenen Daten über die „Impfquotenschätzungen für Bevölkerungsgruppen“ waren den Abgeordneten des Bundestags bei der Abstimmung über die Impfpflicht also nicht bekannt, obwohl sie dem RKI und damit auch Karl Lauterbach vorgelegen haben müssen. Wurde der COVIMO-Report 10 also ganz bewusst zurückgehalten, um den Gegnern einer wie auch immer gearteten Impfpflicht keine neuen Argumente zu liefern?

Eine rationale Erklärung für diese außergewöhnlich lange Zeitspanne zwischen Erhebung und Veröffentlichung der Daten des COVIMO-Reports erschließt sich nicht. So weisen die Autoren der Studie ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den 1.005 Teilnehmern ausschließlich um deutschsprachige Personen gehandelt habe und in der vorherigen COVIMO-Erhebung ein Teil der Interviews auf Russisch, Polnisch, Arabisch, Türkisch und Englisch durchgeführt worden sei. Trotz des damit verbundenen Mehraufwands, etwa für die Übersetzungen oder die Einteilung der Befragten nach Migrationshintergrund und/oder Herkunftsländern, wurde dieser vorherige COVIMO-Report 47 Tage nach Ende des Erhebungszeitraums veröffentlicht. Der aktuelle COVIMO-Report hat einen Umfang von gerade neun Seiten und scheint auch keine sonderlich komplexen Fragestellungen zu enthalten.

Sowohl Karl Lauterbach als auch der ihm unterstellte RKI-Chef Lothar Wieler sind eine plausible Erklärung für das Zurückhalten dieser brisanten Daten bisher schuldig geblieben. Lauterbach müssen diese Daten bereits vor der Abstimmung über die Impfpflicht im Bundestag bekannt gewesen sein. Wenn dem so war, wäre das zu anderen Zeiten ein Grund für einen sofortigen Rücktritt als Bundesgesundheitsminister gewesen. Und wenn ihm im April Daten aus einer im Januar durchgeführten Erhebung des RKI nicht bekannt waren, dann wäre das ein deutliches Zeichen dafür, dass Lauterbach sein Ministerium und die ihm unterstellten Behörden nicht im Griff hat. Auch dann wäre ein Rücktritt die einzig logische Konsequenz.

Fortsetzng folgt.

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