Kein Mann, der sich etwas vorschreiben lässt
Diese Zustände möchte Elon Musk bekämpfen, indem er ankündigte auf Twitter nichts mehr zu löschen, was nicht klar illegal sei. Ob das in der Praxis auch so durchgesetzt werden wird, auch wenn beispielsweise die deutsche Regierung über das NetzDG mit Strafen droht, ist fraglich. Jedoch ist ein als relativ bissig und exzentrisch geltender Milliardär wie Elon Musk kein Mann, der sich unbedingt etwas vorschreiben lässt. Unlängst verglich er den kanadischen Premierminister Trudeau aufgrund seines Vorgehens gegen Anti-Corona-Demonstranten mit Hitler, den sozialistischen Senator Sanders fragte er auf Twitter kurzerhand ironisch, warum dieser noch am Leben sei.
Nicht nur zum Spaß gekauft
Man darf bei Musk also zumindest einmal realistisch hoffen, dass er sich Twitter nicht nur zum Spaß gekauft hat und seine Ankündigung, es für die Meinungsfreiheit zu tun, der Wahrheit entspricht. Sollten die nächsten Monate also tatsächlich zeigen, dass plötzlich kritische Nutzer und Kommentare nicht mehr von der Plattform geworfen werden, wurde diese Hoffnung erfüllt. Dies könnte für Deutschland, aber auch für die gesamte Welt, eine politische Zeitenwende bedeuten. Twitter gewinnt als politisches Netzwerk des Meinungskampfes immer mehr an Bedeutung und wenn dort in Zukunft auch die konservativen und freiheitlichen Stimmen ohne Zensur, Sperrungen oder Reichweiten-Beschränkung aktiv sein können, könnte dies auch die politische Stimmung im Land beeinflussen.
Wenn man sie endlich ohne Zensur lässt
Weltweit würden die Kräfte profitieren, die bisher größtenteils deshalb gegen grüne und linke Kräfte verloren haben, weil man sie permanent unterdrückt. Genauso wie eine AfD mit neutraler Berichterstattung und ohne einen von der Regierung auf sie gehetzten Verfassungsschutz Wahlergebnisse von 20%+holen könnte, genauso können freiheitliche und konservative Stimmen auf Twitter viel mehr das Meinungsklima beeinflussen, wenn man sie endlich ohne Zensur lässt. Es ist noch zu früh um Elon Musk zum Helden zu erklären, aber dass BigTech nun kein geschlossener Komplex mit woker grüner Einheitsmeinung mehr ist, darf durchaus als riesige Chance gesehen werden.
Niklas Lotz, geboren 1999, ist ein Jungunternehmer, Autor und Betreiber des reichweitenstarken Blogs Neverforgetniki. Er vertritt als konservativ-liberal eingestellter junger Mensch Gegenpositionen zum gesellschaftlichen Mainstream. Thematisch setzt er sich vor allem mit deutschen Medien, Migration, der Klima-Bewegung und dem Thema Meinungsfreiheit auseinander.