Ein Teil des Innenhofs wird vom Neonlicht in eine gespenstische Kulisse verwandelt: Achtlos abgestellte und wahllos aufeinander gelegte verrostete Heizgeräte, dazwischen kreuz und quer getürmte Wasserrohre.
Meine bewegliche Arbeitslampe richte ich auf den letzten Probedruck meiner letzten Lithografie. Ich habe sie mit Wäscheklammern aufgehängt an einer starken Schnur, die durch das ganze Atelier gespannt ist. Davor sitze ich nun auf einem kleinen hölzernen Drehhocker und betrachte ihn kritisch. Ich habe dem Blatt den Titel Oratorium gegeben. Auf meinen Oberschenkeln liegt ein Notizblock, darein schreibe ich ein paar Ideen wie diese Arbeit dem Thema entsprechend noch verbessert werden könnte.
Lithografie Oratorium
Bald machen wir uns auf den Heimweg. Bella freut sich riesig. Nach einem halbstündigen Fußmarsch sind wir zu Hause.
Schon ein paar Stunden später schlendere ich mit Bella wieder gemütlich Richtung Werkstatt. Wir fahren beide nicht gern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Von der Wohnung bis zur Werkstatt brauchen wir jetzt morgens eine Stunde, da wir unterwegs einkehren für einen Kaffee mit Croissant. Erst dann rauche ich genüsslich meine erste Parisienne rund, eine Zigarette ohne Filter. Das Papier ist nicht geleimt, sondern hält durch eine Prägung zusammen. Der Tabakgeschmack bleibt rein wie bei einer selbstgedrehten. Seit Bella am Morgen kein Fressen mehr braucht, sie ist nun ausgewachsen, pflege ich dieses Ritual, auswärts zu frühstücken.
Fortsetzung folgt.