Corona: eine mysteriöse Krankheit

Redakteurin: „Guten Abend, meine Damen und Herren, es folgt nun ein Sonderbericht aus aktuellem Anlass: Der Corona-Virus ist auf dem Vormarsch und hat mittlerweile Deutschland erreicht. Heinsberg in Nordrhein-Westfalen wurde zur Krisenregion erklärt. Der Virus breitet sich immer weiter aus. Wie können wir ihn stoppen? Wir schalten um zu unserer Korrespondentin nach Heinsberg. Frau Porter, wie geht es den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort? Ist der Virus so gefährlich wie befürchtet?

Frau Porter: „Ja, der Virus ist tatsächlich gefährlich. Ich habe heute erste Quarantäne-Maßnahmen beobachtet und mit Ärzten sowie mit Corona-Infizierten gesprochen. Die Infizierten gehörten nicht zu den Risikogruppen und es ging ihnen gut. Sie berichteten über keinerlei Krankheitssymptome.“

Redakteurin: „Erstaunlich. Wie hatten Sie denn bemerkt, dass Sie infiziert waren?“

Frau Porter: „Sie merkten es gar nicht und das ist das Gefährliche. Sie wurden über Rückverfolgung der Kontakte eines Risikopatienten ermittelt und daraufhin positiv getestet.“

Redakteurin: „Kann man sagen, dass der Virus weniger krankmachend als ansteckend ist?“

Frau Porter: „Ja, so kann man es ausdrücken. Das Neuartige und Tückische an diesem Virus ist, dass er meist zu spät oder gar nicht bemerkt wird. Die Ärzte sind ratlos. Die Folgen der Ansteckung sind für Patientinnen und Patienten der Risikogruppen sehr gefährlich, während bei Gesunden gar keine Symptome auftreten oder auftreten müssen. Es scheint sich um eine Art Tarn-Virus zu handeln, der sich über Gesunde verbreitet. Diese werden jetzt ins Visier genommen; strittig sind noch die Maßnahmen.“

Redakteurin: „Vielen Dank für diese Information, schalten wir zurück in unser Studio.


Ja, verehrte Damen und Herren, dieser Virus gibt Rätsel auf. Wie soll diese mysteriöse Krankheit bei Gesunden verfolgt werden? Hat unser Gesundheitssystem die Kapazität, alle Gesunden zu untersuchen und zu beobachten? Welche Maßnahmen sind effektiv, um diese verdeckte Verbreitung des Virus zu kontrollieren?

Hier im Studio sitzt ein Experte zu diesem Thema. Herr Dr. Holmes, wie können wir einem Virus auf die Spur kommen, der kaum Spuren hinterlässt? Können wir ihn stoppen, bevor er gefährdete oder vorerkrankte Opfer erreicht? Als Experte für Ermittlungen sprechen Sie vom Konzept der Tarnung. Können Sie unseren Zuschauerinnen und Zuschauern erklären, was es damit auf sich hat?“

Dr. Holmes: „Tatsächlich agiert ein Virus, der sich unbemerkt übertragen lässt, verdeckt. Er nutzt die Unwissenheit seiner Träger aus, um seine Opfer zu erreichen und in kurzer Zeit einen exponentiellen Anstieg weltweiter Zahlen Infizierter zu erzielen.“

Redakteurin: „Wollen Sie damit sagen, dass ein Virus in der Lage ist, intentional eine Tarnung zu nutzen?“

Dr. Holmes: „Intentionales Handeln würde erfordern, dass der Virus über eine gewisse Intelligenz verfügt. Das zu klären, wäre Aufgabe von Virolog/innen, Kognitionswissenschaftler/innen oder IT-Expert/innen. Als Detektiv gehört zu meinen Aufgaben nur die Ermittlung von Fakten und das Sammeln von Indizien und Beweisspuren – aber auch das Beschatten von Personen. Hier kommt das Tarnungskonzept zur Anwendung. Es lässt sich weniger auf den Virus als auf die Verfolgung virusverbreitender Personen anwenden.“

Redakteurin: „Können Sie uns Ihre detektivische Arbeit näher erläutern?“

Dr. Holmes: „Gern. Detektive und Polizei operieren mit Beschattungen sehr erfolgreich. Das heißt, der Beobachtete merkt nichts von der Beobachtung und gibt so am meisten nützliche Informationen preis.“

Redakteurin: „Das klingt spannend, verehrte Damen und Herren, was können wir über den Virus erfahren und lässt sich der Virus mit den Methoden der Kriminalistik verfolgen? Wir befragen Prof. Dr. Dr. Anti-Terr – bleiben Sie dran!

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Frau Professor, Sie leiten das Institut für Kriminalistik in Düsseldorf. In unserer Sondersendung zu Corona wurde als Maßnahme der Einsatz des Tarnkonzepts diskutiert. Halten Sie kriminalistische Methoden für anwendbar auf die Virusbekämpfung?“

Prof. Dr. Dr. Anti-Terr: „Meiner Meinung nach erfolgte bei dem Ansatz von Herrn Dr. Holmes eine Personalisierung, indem einem Virus quasimenschliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Intentionen zugeschrieben wurden. Hierfür gibt es keinen Beleg. Dagegen können unsere quantitativen Verfahren die Verfolgung von Infizierten darstellen. Innerhalb unserer Bevölkerung ist bisher nur ein sehr kleiner Teil nachweislich infiziert, wogegen die Dunkelziffer weit aus höher sein soll.“

Redakteurin: „Und wie lässt sich die Dunkelziffer aufdecken? Vermutlich werden gerade diese Personen nicht in strenger Quarantäne leben und weisen damit die größte Ansteckungsgefahr auf.“

Prof. Dr. Dr. Anti-Terr: „Das wird tatsächlich vermutet. Wenn wir nach einem Täter oder nach einer Gruppe von potentiell gefährlichen Personen fahnden, gehen wir statistisch vor. Zuerst einmal verdächtigen wir die Gesamtbevölkerung als erhobene Grundmenge und grenzen dann die Zahl der Verdächtigen beziehungsweise hier der mutmaßlich Infizierten systematisch ein. Bei der Virus-übertragung ist das entscheidende Kriterium der Kontakt, der digital hinreichend erfasst ist. Wir gehen von drei Gefahrenstufen aus: Die niedrigste Stufe bedeutet: wenige Kontakte zum Beispiel zur Familie, zu Kollegen oder einzelnen Freunden. Das ist simpel und überschaubar. Die mittlere Stufe birgt bereits ein gewisses Gefahrenpotential: Viele Kontaktpersonen an verschiedenen Orten, denn ein großer Bekanntenkreis ist schwer zu beobachten. Hohe Gefahr, also die dritte Stufe, besteht bei Personen, die inter-national Kontakte pflegen und viel verreisen. Diese Situation ist nicht mehr kontrollierbar.“

Redakteurin: „Und wie schließen Sie dabei auf die Infektion?“

Prof. Dr. Dr. Anti-Terr: „Wir ermitteln erst gefährdendes Verhalten, dann die Ansteckung. Für erste-res sind die Systeme beim Abhören der Gespräche jetzt auf Geräusche wie Niesen oder Husten anstelle sonstiger Schlüsselwörter programmiert. Zur Beweisführung ermitteln wir die Kontaktverbindungen zu positiv Getesteten.“

Redakteurin: „Das wirkt überzeugend. Heißt das, dass der Corona-Virus mit einer Terrorgruppe in Verbindung gebracht wird? Wir schalten um zum Innenministerium. Meine sehr verehrten Damen und Herren, es bleibt weiterhin spannend – bleiben Sie dran, bleiben Sie dran!

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Guten Abend für alle, die neu zugeschaltet haben in diese Sondersendung zu Corona. Wir sind im Gespräch mit Herrn Stisa, Verantwortlicher des Innenministeriums. Guten Abend, Herr Stisa. Der Corona-Virus wird von der WHO als internationale Bedrohung eingestuft. Ist auch das Innenministerium oder der Bundesgrenzschutz an Maßnahmen beteiligt? Wie es hieß, sollen die Grenzen geschlossen werden.“

Herr Stisa: „Zuerst einmal ist für die Bekämpfung eines Virus das Gesundheitsministerium zuständig. Unsere Behörde befasst sich nicht mit medizinischen Interventionen, sondern mit Fragen der Sicherheit sowie der öffentlichen Ordnung.“

Redakteurin: „Dann sind Sie also nicht in die Maßnahmen der Corona-Krise involviert?“

Herr Stisa: „Wir unterstützen die Regierung. Wir sind mit der Durchführung und Überwachung der Umsetzung einiger Maßnahmen und Verordnungen beauftragt. Das Vermummungsverbot ist landesweit aufgehoben worden zugunsten eines Versammlungsverbots. Persönliche Kontakte sind zu unterbinden. Wir achten darauf, dass öffentliche Einrichtungen und Plätze, Gastronomien und Verkaufslokale mit Ausnahme der Lebensmittel-, der Sanitär- sowie Drogeriebranche geschlossen bleiben.“

Redakteurin: „Sind weitere Maßnahmen geplant?“

Herr Stisa: „Tatsächlich sollen bald alle als potentiell hoch gefährlich eingestuften Überträger/innen in Quarantäne gebracht werden. Dies betrifft auch alle Personen des öffentlichen Lebens. Daher müssen wir auch Ihr Studio schließen.“

Redakteurin: „Unser TV-Studio? Aber wir berichten über die aktuelle Lage in Deutschland während der Corona-Krise und wollen unsere Bürgerinnen und Bürger aufklären.“

Herr Stisa: „Die Krisengesetze wurden verabschiedet und müssen umgesetzt werden. Sicherheit ist oberstes Gebot und die Sicherheitsmaßnahmen sind strikt zu befolgen.“

Redakteurin: „ Aber wir sind weder gefährlich noch infiziert. Wir sind gesund, glauben Sie uns! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, uns überraschen diese Maßnahmen völlig. Lassen Sie uns nicht im Stich, wir wollen weiter für Sie berichten! Bleiben Sie dran, bleiben Sie auf Empffffffffffffff f f …-

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