© Rolf Hannes
Bertha: Hab gelesen, im Café der Buchhandlung Jos Fritz ist es neulich hoch hergegangen.
Anna: Und ob. Henryk M. Broder als Redner sorgte für die nötige Stimmung.
Bertha: Konnte man mit rechnen, denn sein Vortrag war angekündigt: Café Judenhaß in der Spechtpassage.
Anna: Henryk Maria Süßholz Broder macht es nicht drunter.
Bertha: Aber warum so knüppelhart mit Judenhaß und so?
Anna: Nun, weil im Café Jos Fritz neben dem Jugendforum der DIG und der ISF, die Broder eingeladen hatten, auch ein Palästinenser-Forum ihr Domizil hatte.
Bertha: Ich weiß, es nennt sich Café Palestine.
Anna: Ich hab deren Veranstaltungen oft besucht. Muß sagen, es waren sehr interessante Einsichten, die ich dort bekam.
Bertha: Aber im Nachhinein muß ich ja glauben, diese Vorträge waren voller Haß auf die Juden.
Anna: Und das waren sie eben nicht. Die meisten Redner waren Juden, viele davon Israelis. Ich erinnere einen Vortrag von einem ehemaligen israelischen Soldaten. Er erzählte von seiner Zeit im Gazastreifen.
Bertha: Und sowas hat den Leuten, die nun Broder eingeladen hatten, offenbar nicht gefallen.
Anna: Soiset. Alles, was nicht die Politik Israels kritiklos bejubelt, ist für die judenfeindlich. Bei Broder klingt das so: Der antisemitische Wahn im antizionistischen Kostüm.
Bertha: Der Abend soll für den Betreiber des Cafés unerträglich gewesen sein. Er will jetzt beide Lager nicht mehr bei sich sehen.
Anna: Soiset. Jos Fritz stand ja mal für linke Revolution, zumindest für linke Meinung. Die Zeiten sind vorbei.
futura99 weiß: Wer in Freiburg Israel bejubeln will, für den stehen alle Türen offen. Kritik, auch die leiseste, die wohlfundierteste, darf sich offiziell nicht zeigen.