Handkolorierte Lithografie: Rolf Hannes
Wie war das wirklich in der Nacht auf den 1. Januar in Berlin? Befolgten die Menschen die Ausgangsverbote, oder hielten sie sich nur teilweise daran? Der Journalist und Blogger Boris Reitschuster war in der Nacht fünf Stunden lang in Berlin unterwegs. Während große Zeitungen einen „ruhigen“ oder „weitgehend ruhigen“ Jahreswechsel beschrieben, erlebte er etwas ganz anderes: Viele Menschen haben sich nicht an die Anordnung, die eigene Wohnung nicht zu verlassen, gehalten. Reitschuster bilanzierte seine eigenen Beobachtungen am 1. Januar so: Sie haben mit den Füßen abgestimmt über die Corona-Politik, könnte man salopp sagen. Das hat schon Züge von zivilem Ungehorsam, wenn Menschen in großer Zahl demonstrativ gegen staatliche Verordnungen verstoßen. Es herrschte durchaus reges Treiben auf den Straßen, Menschen feierten, teilweise in kleinen, teilweise auch in größeren Gruppen. Von Familien mit Kindern bis hin zu dem, was man neudeutsch „Partyszene“ nennt. Die journalistisch korrekten Überschriften hätten deshalb lauten müssen: „Viele Berliner ignorieren Ausgangsverbot – Party auf der Straße“.
Anzunehmen, Boris Reitschuster meint mit Partyszene genau die Leutchen, die man in Berlin seit einiger Zeit darunter versteht, nämlich Antifa-Genossen und ihnen nahestehende Migranten. Dieser Partyklüngel wird von jeher in Berlin in Ruhe gelassen, wenn nicht sogar geschützt vom Senat. Wenn meine Vermutung zutrifft, konnte die Polizei nicht anders, sie mußte alle Feiernden in dieser Nacht in Ruhe lassen. Das zeigt uns: normale Bürger dürfen während der Corona-Schikanen nur auf die Straße, wenn es der Senat notgedrungen zulassen muß.