Bis zu Apuleius

Zeichnung: Rolf Hannes

Und nun versuch’s noch einmal. Ich nähe uns nichts an. Ein Vernichtungsatem – mehr war’s nicht. So, wie wenn ich deine letzte Berührung nie vergessen hätte. Fürs Erste. Muss ja nicht gleich ins fremde Komma führen. Nachts ein Schreien (wie 1 Kind).

Dieses Nadeln mitten ins Ohr: es ist kein Motherfucking-Syndrom. Es ist ein Sondern. Ein Absondern. Seinen Lieblingsmenschen zurückhaben wollen. Also gegen den Tod und das Leben wüten. Sich nicht mehr aufrechterhalten wollen. Der Sonne gelingt es nun wirklich nicht mehr, an meine Haut zu kommen. Auch nicht unter die Ärmel zu kriechen. Die letzte Nacht auf dem Bahnsteig war gar nicht so kalt. Selbst die Zehen taten so, als wär‘ alles okay. Es war mitten im Jahr, lange noch vorm Heiligen Thomas. Ab da wird‘s wieder länger hell. Meine Oberlippe versagt manchmal schon nach drei Flaschen schlechten Weins; die Zunge fährt zart bemitleidend über den Gaumen und vergisst ihre Alltagsgrammatik. Die andere Lippe spuckt höflicherweise alles aus. Bis zum Sabbern. Sie versucht, sich so kurz wie möglich zu fassen. Eine Art Unterlippenverformung als leises Wispern: gegen deine lauten Verschwiegenheiten. Meine Hühneraugen, alter Ganove, sehn alles.

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2 Antworten zu Bis zu Apuleius

  1. Das freut mich sehr… wie finden Sie das Bild von Rolf Hannes ?

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