An Grauen kaum zu übertreffen

Bewegender Bericht eines Ausbildungskoordinators in der Altenpflege zu Corona-Zeiten

Von Simon T. Kilian (Pseudonym)

Sehr geehrter H. Gärtner,

seit geraumer Zeit verfolge ich regelmäßig Ihre Seite Politik Spezial auf Telegram. Ihr Einsatz für eine gute Sache begeistert mich und macht mir Mut, in den Wirrnissen unserer Zeit, Stand zu halten.

Als leitende Pflegefachkraft und Ausbildungskoordinator in der Altenpflege erlebte ich die “Corona-Pandemie” von Anfang an an vorderster Front mit. Nichts von dem Erlebten konnte mich davon überzeugen, dass wir es mit einer todbringenden Seuche zu tun haben. Dass die Erkrankung alles andere als schön ist, leugne auch ich nicht, zumal ich Anfang Januar selbst mit einem leichten Verlauf betroffen war.

Als unerträglich schlimm finde ich die Corona-Maßnahmen und deren fatale Auswirkungen auf Volk und Wirtschaft. Besonders betroffen macht mich, wie sich die angeblichen Schutzmaßnahmen auf unsere Senioren im Heim und die sich in der Dauerisolation befindlichen Kinder und Jugendlichen auswirkten und weiter auswirken werden.

Exzessives Testen und Impfen ohne Hinweis auf mögliche Nebenwirkungen

Ich kann aus meiner täglichen Arbeit in der Pflege von Dingen berichten, die an Grauen kaum zu übertreffen sind. Ich rede hier von Zwangsisolations-Maßnahmen der Senioren wegen des Lockdowns, exzessivem Testen und Impfen ohne Hinweis auf mögliche Nebenwirkungen, lediglich lokale Schmerzen an der Einstichstelle.

Besonders traurig ist der Umstand, dass selbst Bewohner geimpft wurden, die nachweislich eine Corona-Infektion durchgemacht haben. Wie diese Menschen zu Grunde gegangen sind, mit gemessenen Sauerstoffsättigungen, die nicht mit dem Leben vereinbar sind, ist unbeschreiblich. Wir haben in unserem Heim mit 80 Bewohnern eine sehr hohe Impfquote. Seit Beginn der Impfungen im Dezember sind bereits 16 Bewohner verstorben. 14 davon mit Zustand nach Impfung.

Pflegeeinrichtungen gehören nicht in private Hand.

Als ehemaliger Mitarbeiter in einer Landesklinik musste ich in den Jahren 2004 bis 2005 miterleben, wie unsere Klinik an den Konzern Asklepios verhökert wurde. Von da an bin ich durch die verschiedensten ambulanten und stationären privaten Pflegeeinrichtungen getingelt und habe Erfahrungen in der Privatwirtschaft gesammelt. In der Zwischenzeit bin ich zu der Überzeugung gelangt, Einrichtungen der Pflege und Krankenhäuser gehören nicht in private Hand, da diese nur das Ziel des maximalen Gewinns auf Kosten der Mitarbeiter, Bewohner und Patienten haben.

Buch über die Erfahrungen geplant

Besonders schlimm finde ich die Krankenhausabrechnungen nach Fallpauschalen und die Personalberechnung in den Pflegeheimen nach Pflegeschlüssel. Nach einer längeren Krankheit im Jahre 2007 begann ich meine Erfahrungen in einem Buch festzuhalten. Dieses Buch habe ich nicht veröffentlicht. Es wartet noch auf die Überarbeitung.

Nicht noch einmal zehn Jahre

Während der Banken- und Wirtschaftskrise 2008 begann ich mit der Arbeit an einem dystopischen Endzeitroman, in welchem ich meine Sicht auf die Dinge und die möglichen Folgen einer gesellschaftlichen Spaltung beschrieb. Witzigerweise war eine globale Grippepandemie Teil des gesellschaftlichen Zusammenbruchs. Dass sich gewisse Dinge so bewahrheiten würden, hätte ich mir niemals träumen lassen. Da ich beruflich sehr eingebunden bin, habe ich den ersten Teil der Trilogie erst im letzten Jahr beendet. Corona ist jetzt für mich zusätzliche Motivation, mit Energie am zweiten Teil zu arbeiten. Es soll natürlich nicht wieder zehn Jahre dauern.

  Markus Gärtner studierte Politik und VWL in München als Stipendiat der Konrad Adenauer Stiftung. Ein Jahr lang arbeitete er für Dick Cheney im US-Kongress. Dann war er 30 Jahre Journalist, darunter Finanzreporter der ARD in Frankfurt und China-Korrespondent des Handelsblatts in Peking. Irgendwann während der Finanzkrise schluckte er die Rote Pille, stieg aus der Matrix aus und verließ den Medien-Mainstream. Seit Oktober 2018 ist er Chefredakteur von PI Politik Spezial.

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