Das Vertrauen vieler Bürgerinnen und Bürger in den Staat könnte durch eine Verstärkung dieses Kurses grundlegend erschüttert werden. Die daraus entstehenden Konflikte ziehen Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Mitleidenschaft“.
Gegen die Spaltung, für den wissenschaftlichen Diskurs:
Wie sachlich die Autoren mit den Fragestellungen umgehen, erkennt man auch in dem Abspann des Argumentationspapiers:
„Die vorgebrachten sieben Argumente sollen Fragen aufwerfen, deren Klärung Vorbedingung für eine Entscheidungsfindung bezüglich einer Impfpflicht gegen Covid-19 sein sollte. Die Argumente richten sich jeweils nicht gegen eine bestimmte inhaltliche Position. Sie sind vielmehr Argumente dafür, dass es in der gegenwärtigen Situation darauf ankommt, in der Wissenschaft eine gemeinsame Fragehaltung zu entwickeln, die es erlaubt, eine im Moment nicht vorhandene solide Grundlage zu gewinnen, um mit Blick auf alle Dimensionen der Krise gesundheitliche und seelische Not miteinander zu lindern.
Wir bitten darum, aus diesem Geiste der Freiheit der Wissenschaft und der Würde des Menschen heraus gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, die gegenwärtige Lage mit ihrem vielfachen Leid sowie der Spaltung unserer Gesellschaft zu überwinden und ihre Narben dauerhaft zu heilen“.
Nicht neu, aber wichtig
Zugegeben, nichts ist für viele unter uns neu. Aber es ist sehr gut zusammengefasst und anschaulich geschrieben. Und es konterkariert das Argument, welches ich selber auch immer so oft höre, dass doch alle Wissenschaftler mit den Maßnahmen und Argumenten der Bundesregierung und deren so kompetenten Beratern einverstanden sind. Dies ist nämlich nicht der Fall und ich bin gespannt, ob wir über diese Gruppe etwas in den sogenannten Mainstreammedien lesen werden. Oder ob sich ein Praktikant bei den Faktencheckern über diese Argumente „hermacht“ und sie alle als Fake News darstellen wird. Die waren sich ja noch nicht einmal zu schade dafür, Wissenschaftler zu brandmarken und dann anschließend den Diskurs auf der eigenen Website zu vermeiden.