Alle Welt schwärmt von Freiheit und kümmert sich wenig um Gerechtigkeit. Das kann nicht verwundern, denn die Freiheit gedeiht prächtig im Kapitalismus, und der Kapitalismus gedeiht prächtig in Freiheit. Sie ist das Lieblingskind aller Händler, aller Banken- und Finanzhaie.
Unter der Fahne der Freiheit segeln die Camorra, die Cosa Nostra, die ‘Ndrangetha, und deren tausendfältige Abspaltungen und Zweigstellen in Ost und West und Nord und Süd.
Unter der Fahne der Freiheit blüht in Brüssel, Berlin, London, Rom, Madrid, Athen, Moskau, Washington eine Mann- und Frauschaft von hundertausenden Lobbyisten, die oft nur den krassesten, menschenverachtenden Profit im Auge haben, blühen Hundertschaften korrupter Politiker, denen nichts lieber ist, als die Freiheit die Freiheit die Freiheit.
© Rolf Hannes
Unter dem Wahlspruch der Freiheit werden das TTIP-, das CETA-Abkommen verhandelt. Ich gehe nicht fehl mit der Behauptung, fast alle weltweiten Segnungen des Handels, und da schließe ich viele der vielen Hilfsorganisationen nicht aus, agieren nach dem Prinzip des maximalen Profits im Paradies der Freiheit der Freiheit der Freiheit.
Sobald die Mächtigen in Politik und Handel die Phrasen der Freiheit im Munde führen, in ihren sogenannten Sonntagsreden, sollten wir wachsam sein. Meine Erfahrung ist: Wo demokratische Gerechtigkeit ist, wird sich demokratische Freiheit einstellen. Sie kommt von selbst. Wo kapitalistische Freiheit herrscht, bleibt die Gerechtigkeit oft auf der Strecke.