Tödliche Maßnahmen

Tödliche Maßnahmen: Der Kampf gegen Covid-19 fordert mehr Opfer als das Virus selbst. In Großbritannien nimmt die Übersterblichkeit rasant zu – aber nicht wegen Corona.

Von Stefan Millius

Woche für Woche sterben laut dem «Office for National Statistics» von Großbritannien derzeit rund 1000 Menschen mehr als üblich.

Das entspricht einem Anstieg von über 14 Prozent im Fünfjahresschnitt.

Das Covid-19-Virus hat damit nichts zu tun. Die Zunahme der Todesfälle dürfte auf die Verschiebung von Behandlungen anderer Krankheiten zurückzuführen sein: Krebs, Diabetes, Herzprobleme.

«In den letzten zwei Monaten stellte die Zahl der Todesfälle, die nicht auf Covid-19 zurückzuführen sind, die Zahl, die mit dem Virus zusammenhängt, in den Schatten», schreibt die britische Zeitung Telegraph. Die aktuelle Situation habe nichts mit dem Virus zu tun, sondern «eher mit der Reaktion auf die Pandemie».

Vor lauter Corona-Bekämpfung bleiben viele andere Erkrankungen unerkannt: Während Covid-19-Fälle statistisch sauber erfasst werden, schlüsseln die Behörden die anderen – weit häufigeren – Todesfälle nicht nach Ursache auf.

Das Gesundheitsministerium gibt zu, dass eine Mehrheit der zusätzlichen Todesfälle «mit weitgehend vermeidbaren Herz-, Schlaganfall- und diabetesbedingten Erkrankungen zusammenhängt».

Es handelt sich vor allem um Patienten, deren Untersuchung und Behandlung 2020 abgesagt oder auf irgendwann verschoben wurde, weil sich alles auf den Kampf gegen Covid-19 konzentrierte.

In diesem Stil könnte es weitergehen: Das «Health Service Journal» hat ein internes Dokument eines Krankenhauses publiziert. Darin wird davor gewarnt, dass immer mehr Patienten in der Notaufnahme sterben, weil sie gar nicht erst behandelt werden. Die Erstversorgung ist laut offiziellen Statistiken auf dem tiefsten Niveau aller Zeiten.

Gleichzeitig werden neue Maßnahmen diskutiert: Im Winter soll die Maskenpflicht wieder eingeführt werden.

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