Sufi-Geschichte 31

Von der Musik, die keiner Finger bedarf

Kabir sagt:

Tief drinnen im Haus verwirrende Musik. Hast du die Musik gehört, woran keine Finger rühren? Was macht es Sinn, dein Haus zu verlassen.

Angenommen, du schrubbst deine ethische Anständigkeit bis sie glänzt, aber in ihr ist keine Musik, was dann?


© R. H.

Mohammeds Sohn brütete über Wörter und fand heraus dies und das. Aber wenn sich seine Brust nicht vollgesogen hat mit Liebe, was dann?

Wenn der Yogi daherkommt in seinem großartigen Orange, aber er inwendig farblos ist, was dann?

Kabir sagt: Jeden Augenblick des Sonnenaufgangs, ob ich im Tempel stehe oder auf dem Balkon, auf den heißen Feldern oder in einem mauerumgürteten Garten, hab ich eine Liebesgeschichte mit meinem LORD.


Kabir (1440 Varanasi – 1518 Maghar), indischer Mystiker, der sich nie in eine religiöse Gruppe eingeordnet hat. Er war muslimischer Herkunft, seine Unterweisungen enthalten viel Sufisches, darum reiht futura99phoenix ihn ein in die Sufi-Geschichten. Geschichten heißen sie nur der Einfachheit halber. Es sind keine Geschichten im herkömmlichen Sinn (das gilt auch für viele der vorausgegangenen), vielmehr sind es Aussprüche, die über Jahre von Schülern gesammelt und aufgezeichnet wurden.

Dieser Beitrag wurde unter Innenleben abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert