Sufi-Geschichte 25


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Hakim Sanai sagt:

Wenn du deinen eignen Wert kennst, was kümmert dich die Anerkennung oder Ablehnung der andern?

Diene IHM als könntest du IHN mit deinen physischen Augen sehn. Selbst wenn du IHN nicht siehst, sieht er dich.

In diesem Land des fruchtlosen Strebens bist du immer unausgeglichen, immer entweder dagegen oder dafür, aber wenn die suchende Seele fortschreitet ein wenig hinter diesen Zustand, kommt Liebe auf den Plan.

Derweil diese Welt bleibt, kann das EINE nicht sein, derweil du bist, kann Gott nicht sein.

Der kommende Tod ist der Schlüssel, welcher das unbekannte Feld öffnet, denn vorm Tod bleibt das Tor des wahren Vertrauens ungeöffnet.

So wie du kopfstehst in Wirklichkeit, steht deine Weisheit und Redlichkeit kopfunter.

Hör auf, dich in ein Netz einzuspinnen: stürz löwengleich aus dem Käfig.

Laß dich fallen in den Grund: lenke dein Leben und deine Seele auf den Pfad der Aufrichtigkeit, wechsle vom Nichts zum Sein, und berausche dich am Wein Gottes.


Hakim Sanai, berühmter persischer Mystiker, lebte in Ghazni (heute Afghanistan) von etwa 1080 bis 1141.

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