Baul mit Zupftrommel ektara in Bangladesch, Foto: Stefan Westhoff
Tastend nach dem Fluß,
oh mein törichtes Herz!
wanderst du klagend
von Ort zu Ort.
Der Ozean deines Herzens
trägt ein preisloses Juwel.
Was taugt das LEBEN
wenn du den Kontakt versäumst
zum ursprünglichen Menschen,
der in deinem Körper wohnt?
Dein Schicksal ist beschämt.
Verschleudere nicht Gold
für ein Stück Glas,
noch verpasse den Himmel
um einen Besuch in der Hölle.
__________________________________________________________
Seit Jahrhunderten wandern in der indischen Provinz Bengalen und dem angrenzenden Bangladesch Baul-Mystiker durchs Land. Sie vereinen in ihren Liedern tantrische, sufische und hinduistische Traditionen. Das Wort Baul kommt aus dem Sanskrit, man könnte es sowohl mit entrückt wie mit verrückt übersetzen. Eine Erkenntnis ihrer Religiosität ist die Gewißheit, daß das Göttliche nicht im Jenseits zu finden ist, sondern in jedem Menschen selbst.