Leiter hinauf, Leiter hinab, Leiter hinauf

Anfing es mit einem Päckchen. Es kam von der Firma Schwan-Stabilo und enthielt wasserlösliche Fettkreiden. In einem beiliegenden Brief stand, sie hätten einige Künstler ausgesucht, damit sie dieses neue Produkt testen könnten. Sie würden es sehr begrüßen, wenn man ihnen einen Erfahrungsbericht über den Umgang mit diesen neuen Kreiden zukommen lasse.

Schon nach kurzer Zeit war ich begeistert. Ich verrieb die Kreiden auf meinen Zeichnungen mit den Fingern, die ich vorher in eine Schale mit Wasser tauchte. Wenn ich das heute mit solcher Begeisterung vermelde, bin ich mir bewußt, inzwischen haben hunderttausende Kinder genau so mit diesen Kreiden gemalt und gematscht. Aber damals waren die Kreiden ganz was Neues, und ich war ausgesucht worden, sie als einer der ersten Künstler zu gebrauchen.

Von 1986 bis 1990 beschäftigten mich damals folgende Themen:

Atombomben. Mitte der 1980er Jahre lagerten 7300 US-Atomwaffen in Europa. (Sie werden wohl nie ganz verschwinden.)

Abholzung der Urwälder (,die bis heute fortdauert.)

Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking (Die Nachwehen beschäftigen die Menschen noch immer.)

Katastrophe 1986 in der Schweizerhalle der Firma Sandoz (,die bis zum heutigen Tag kein bißchen ehrlicher mit der Gesundheit umgeht.)

Krieg in Afghanistan (,der wahrscheinlich nie mehr zuende geht.)


Himmlischer Frieden

Es waren große Themen, wenn ich so sagen darf, und sie verlangten nach großformatigen Bildern. Bilder, in größtmöglichen Dimensionen schwebten mir vor, von weitem sichtbar, an Hauswänden, auf riesigen Plakattafeln. Ich hatte welche gesehen, 3 x 4 m groß. Hunderte, Tausende würden meine Bilder sehen. Nicht ans Verkaufen dachte ich, vielmehr wollte ich die Menschen aufrütteln.

Fortsetzung folgt.

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