Geschichten von Dschuang Dsi 4

Wenn der Schuh sitzt

Dschuang Dsi 4

© Rolf Hannes

Chu’i der Zeichner konnte aus freier Hand einen vollkommeneren Kreis zeichnen als mit dem Zirkel. Seine Finger brachten wie von allein aus dem Nichts Formen zustande. Sein Geist war derweil frei und unberührt von dem, was er tat. Es brauchte keine Beziehung, sein Geist war ganz einfach und wußte von keinem Hindernis.

Also, wenn der Schuh sitzt, ist der Fuß vergessen, wenn der Gürtel sitzt, ist der Bauch vergessen, wenn das Herz im Einklang ist, sind Für und Wider vergessen.

Kein Drängen, kein Zwang, keine Notwendigkeit, kein Reiz: dann ist dein Handeln maßvoll. Du bist ein freier Mensch. Leichtigkeit ist recht. Beginn recht, und du bist unbelastet. Bleib dabei und du liegst richtig. Den rechten Weg, so mühelos zu sein, ist, den rechten Weg zu vergessen, und vergessen, ihn mühelos zu gehen.


Tao bedeutet ursprünglich Weg. Taoismus ist keine Religion, wenn er auch viele religiöse Gruppen beeinflußt hat, er ist vielmehr eine mystisch-philosophische Weltschau.

Dschuang Dsi heißt: Meister Dschuang, chinesischer Philosoph und Dichter, um 365 vor der Zeitrechnung bis 290

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