Der Einbruch

Ein Fremder stieg heute Nacht in meinen Kopf. Er muss äußerst flink und leise gewesen sein, denn trotz meines leichten Schlafs bekam ich nichts davon mit. Nur dunkel erinnere ich mich, wie ich kurze Zeit wach lag. Ja, mir war plötzlich ganz schwindlig und fiebrig zumute. Außerdem empfand ich ein leichtes Zwicken im linken Augenlid. Ich nahm einen Schluck Wasser, dann schlief ich wieder ein.

Kein Zweifel: da war ein Profi am Werk. Er hinterließ keine Spuren, nicht einmal Unordnung. Merkwürdig ist allerdings, dass ich nichts vermisse. Ich habe all meine Gedanken, Gefühle und die Dinge, die sich sonst noch zu stehlen lohnten, auf Vollständigkeit hin überprüft.

Marco Villa - Der Einbruch

Zeichnung: Rolf Hannes

Wie also komme ich zu der Behauptung, Opfer eines Einbruchs geworden zu sein?

Soviel ich feststelle, wurde nichts entwendet, eher hab ich das Gefühl, es wurde etwas zurückgelassen. Nun bin ich damit beschäftigt herauszufinden, was das sein könnte.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Innenleben abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert